Energie - selbst gemacht und aus der Dose
Unter unseren KLIMAfuchs-Kitas findet sich auch eine ganz kleine Einrichtung: eine Tagespflegestelle, in der zehn Kinder unter drei Jahren liebevoll betreut werden. Auch dort spielt das Thema Energie schon eine Rolle! Mit mehreren vielseitigen Beiträgen hat die Tagespflegestelle auch beim Wettbewerb "Ein Tag ohne Strom" des Klima-Kita-Netzwerkes mitgemacht. Ohne die Kleinen mit verkopftem Wissen zu überfordern, wurden dabei ganz spielerisch kleine Experimente und Fragestellungen zum Thema in den Alltag eingebaut.
So zum Beispiel als sich versehentlich der gesamte Inhalt des Lochers über den Boden ausbreitete. Während erste Kinder anfingen, jedes einzelne Papierstückchen mit den Fingern aufzusammeln (eine gute Geduldsübung!), wurde von anderen direkt ein Besen gefordert, der die Stücke zunächst gleichmäßig in der Wohnung verteilte, um dann mit etwas Hilfe ein kleines Papierhügelchen zu schaffen. Neben dem bereitgestellten Kehrblech kam nun auch ein Staubsauger zum Vorschein. Dass dieser großes Getöse macht, wussten die Kinder sofort. Doch komischerweise kam diesmal kein Geräusch heraus! Erst als der Stecker ausgerollt wurde und die Erzieherin den Staubsauger an den Strom anschloss, stand die Energie zum Saugen (und Lärmmachen) bereit und die Papierschnipsel verschwanden im Staubsauger. Dies wurde zum Anlass genommen, darüber zu sprechen, dass der Staubsauger Strom aus der Steckdose bekommt, um zu funktionieren und dass die Nutzung des Besens aus eigener Kraft erfolgt.
Wir freuen uns sehr, dass schon mit den Jüngsten so alltagsnah und altersangemessen das Thema Energie greifbar gemacht wird. Dafür braucht es keine Schreckensszenarien über den Klimawandel und keinen erhobenen Zeigefinger. Was zählt, ist zunächst ein Grundverständnis dafür zu vermitteln, dass wir in unserem Alltag Energie verbrauchen - durch körperliche Aktivitäten und eben über all die Geräte mit den Steckern. Und dass wir diese Energie bewusst und gezielt einsetzen sollten.
Wir wünschen weiterhin viel Spaß bei der Arbeit!
Wie viel Kraft die Erzeugung von Strom kostet, konnten die Kleinen dann an einer Dynamo-Taschenlampe selbst erproben. Dabei wurde mit der Kurbel Energie erzeugt, die Wirkung von Licht und Schatten bestaunt und ganz nebenbei die Motorik geschult.
Weiterführend haben die Kinder überlegt, dass wohl auch andere Geräte Energie benötigen. Da die Energie ja über den Stecker aus der Steckdose kommt, war dies das entschiedende Indiz. Gemeinsam mit ihrer Erzieherin, aber auch als „Hausaufgabe“ mit den Eltern wurde nach elektrischen Geräten im Haushalt geforscht. Um all die Ideen festzuhalten, wurde eine Collage gebastelt, auf der unsere ganz alltäglichen Energieverbraucher zu sehen sind. Das Poster hängt nun laminiert im Spielzimmer. So können die Kinder sich immer wieder anschauen, wo überall Energie gebraucht und verbraucht wird.
Die Eltern konnten sich dann reihum ein Strommessgerät ausleihen und die verdeckten Stromfresser bei sich zu Hause aufspüren. Denn auch Geräte im Stand-By verbrauchen weiterhin Strom - was sich bei mehreren Geräten zu erstaunlich hohen Verbrauchswerten im Jahr aufsummieren kann. Und so ist aus der Bildungsarbeit der Tagespflegestelle noch der ein oder andere Beitrag zum Klimaschutz im elterlichen Haushalt entstanden. Und ein schöner Gedanke wird weitergetragen: Klimaschutz kann kinderleicht sein!
Mehr Infos zum Klima-Kita-Netzwerk im Internet unter: www.klima-kita-netzwerk.de!