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15.02.2019 - Tag des Regenwurms

Regenwürmer in der Kita

Jeder kennt sie – die kleinen unscheinbaren Regenwürmer, die bei feuchter Witterung plötzlich über Wiesen und Wege kriechen. Doch wozu brauchen wir Regenwürmer und welche Bedeutung hat der Boden, in dem sie leben? Wir haben einige Fakten und Tipps für die Erkundung mit Kindern zusammengestellt.

Der Boden ist ein oft vergessenes und doch unglaublich wichtiges Element unseres Lebens: Im Boden und auf dem Boden wachsen die Pflanzen, die wir essen, die die Luft für uns filtern und die uns als Heilpflanze dienen. Boden ist in unterschiedlichen Schichten aufgebaut, manche eher groß wie Kiesel, andere fein sandig oder lehmnig. Diese verschiedenen Schichten des Bodens filtern das Regenwasser, das hindurchsickert, und sorgen so für sauberes Grundwasser. Außerdem finden wir im Boden zahlreiche Bodenschätze, aus denen wir alltägliche Materialien formen mit denen wir zum Beispiel unsere Häuser und Straßen bauen.

Was glaubst du, wie viele Lebewesen in einem Stück Boden der Größe 1x1 Meter und 30 cm Tiefe leben?

 

Lösung

Es gibt ganz unterschiedliche Typen von Böden auf der Welt, aber alle haben eines gemeinsam: Sie sind belebt. Eine unglaubliche Vielzahl von unterschiedlichsten Bewohnern besiedelt der Boden und baut abgestorbene Pflanzen, Tiere und andere organische Materialien ab. Sie sind damit die „Motoren“ der Bodenbildung und sorgen so dafür, dass unsere Böden fruchtbar bleiben.


Ein sehr wichtiger Bewohner ist dabei der Regenwurm. In einem Quadratmeter gutem Boden kann man bis zu 400 Exemplare dieser nützlichen Tiere finden. Regenwürmer sind deshalb so wichtig, weil sie beim Graben ihrer Gänge und durch die Ausscheidung ihres Kots die Bodenschichten durchmischen und durchlüften. So gelangt auch mehr Humus in tiefere Bodenschichten, der dafür wichtig ist, dass Pflanzen besonders gut gedeihen.


Tipp für die Kita: Einen Regenwurmkasten bauen

Mit einem Regenwurmkasten können Kinder hautnah zum einen die Regenwürmer bei ihrer Arbeit und zum anderen die Zersetzung von Material beobachten.

 

Folgende Materialien werden benötigt:

  • Kasten mit Fenstern an jeder Seite (zum Beispiel aus alten Holzlatten)
  • Kieselsteine
  • Unterschiedliche Arten von Boden (zum Beispiel Lehmboden, Gartenerde oder Sand)
  • Rohe Gemüse- und Obstabfälle (zum Beispiel Apfelkerngehäuse, Möhrenstücke, äußere Salatblätter oder Kartoffelschale)
  • Getrocknetes Laub
  • Und nicht zu vergessen: Kompostwürmer (sind im Internet zu bestellen, keine Regenwürmer aus dem Garten nutzen!)

 

Und so funktioniert es:

  • Die verschiedenen Bodenarten und die Kieselsteine werden im Kasten übereinander aufgeschichtet. Ganz wichtig: Nach unten muss die Kiste offen sein, oder viele Löcher haben. Luftzufuhr ist wichtig, damit das Ganze nicht stinkt und Flüssigkeiten ablaufen können.
  • An den Innenseiten werden die Gemüse- oder Obstreste verteilt, sodass sie gut zu sehen sind.
  • Auf die oberste Erdschicht wird das das trockene Laub gelegt.
  • dann die Kompostwürmer einsetzen.
  • Der Wurmkasten sollte an einem kühlen und schattigen Platz gestellt werden (zum Beispiel in den Keller oder den Schatten einer Hecke).
  • Da die Würmer lichtempfindlich sind, sollte der Kasten anschließend mit einem Tuch zugedeckt werden. Um zu beobachten, was sich bisher getan hat, kann das Tuch zwischendurch abgenommen werden.

 

Und nun heißt es: genau beobachten!

 

Bereits nach wenigen Tagen sind erste Veränderungen im Kasten zu bemerken. Plötzlich sind die Gemüse- und Obstreste verschwunden. An einigen Stellen sind kleine „Wurmhäufchen“ zu sehen. Es lohnt sich, den Wurm auch einmal genau anzusehen und zu fühlen, wie er über den Handrücken kriecht. Damit er nicht austrocknet, sollte er danach schnell zurück in die Erde gelassen werden. Wichtig ist es, die Erde feucht zu halten. Das geligt am besten mit einer Sprühflasche mit Wasser. Außerdem sollten die Kompostwürmer regelmäßig mit neuem pflanzlichem Material versorgt werden.

Literaturtipps

Neugierig geworden? Im Boden gibt es noch viel mehr zu entdecken. Weitere praktische Tipps, um mit Kindern gemeinsam den Boden zu erkunden, gibt es hier: