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Aufstriche selber machen

Wie auch Gebrauchsgegenstände verursachen Lebensmittel bei der Herstellung Treibhausgase. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede zwischen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft. Grundsätzlich weisen pflanzliche Lebensmittel eine bessere Klimabilanz auf als tierische Produkte. Hinzu kommt der gesundheitliche Aspekt, denn insbesondere tierische Aufschnitte wie Salami, Schinken und Fleischwurst, aber auch zahlreiche pflanzliche Ersatzprodukte enthalten oftmals Zusatzstoffe, die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedenklich sind. Brotaufstriche können eine tolle Alternative zu Wurst, Käse und anderen Aufschnitten bieten und sind auch ganz schnell selbst hergestellt. Dadurch, dass die Portionsgröße selbst bestimmt werden kann, sind Zusatz- und Konservierungsstoffe nicht nötig, was selbst hergestellte, pflanzliche Aufstriche in der Regel gesünder macht. Außerdem sind die frischen Streichcremes so lecker, dass sie ohnehin ruckzuck verzehrt sind!

 

Wer zusätzlich einen Blick auf den Saisonkalender für Obst und Gemüse wirft, sorgt nicht nur für Vielfalt auf dem Teller, sondern trägt damit auch zum Klimaschutz bei, denn bei saisonalen und regionalen Lebensmitteln fallen lange Transportwege und der Einsatz beheizter Gewächshäuser oder Kühlhäuser weitestgehend weg. Für Brotaufstriche sollten daher bestenfalls regionale Produkte -optimalerweise in Bio-Qualität - verwendet werden. Auch toll: Für Brotaufstriche lassen sich ganz einfach Reste verwerten! Der Vorteil: das Gemüse ist bereits gargekocht und die Zubereitung geht so noch schneller.

 

Die Mengenangaben in unseren Rezepten reichen für zwei Gläschen.

 

Sommerliche Brotaufstriche

Zucchini-Kräuter Aufstrich: 

  • 250 g grüne Zucchini waschen und grob würfeln. 
  • ½ kleine Zwiebel fein hacken.
  • 1 Knoblauchzehe in Streifen schneiden.
  • 2EL Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und das Gemüse bei mittlerer Hitze für einige Minuten unter Schwenken sanft anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und nochmals eine Minute lang braten. 
  • Überschüssige Flüssigkeit abgießen. Den Zucchini-Mix zusammen mit 1 EL Kräuter-Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft mit einem Pürierstab pürieren.
  • Noch möglichst heiß in saubere Gläschen füllen und verschließen.

 

Tomaten-Basilikum-Aufstrich: 

  • 2 frische Tomaten fein würfeln, in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
  • 6 Getrocknete Tomaten in feine Würfel schneiden.
  • 1 EL frischen Basilikum zusammen mit 1 EL kaltgepresstem Pflanzenöl, Salz, Pfeffer 150 g veganen Frischkäse und den getrockneten Tomatenwürfeln in einem Mixer fein pürieren. Anschließend die Tomatenwürfel unterrühren.
  • Bei Bedarf 1 TL Tomatenmark hinzugeben.
  • Den Aufstrich in saubere Gläschen füllen und kühl lagern.

Gurken-Minze-Aufstrich: 

  • 1 Gurke halbieren und den Mittelteil (Kerne) entfernen. Da der mittlere Bereich der Gurke sehr viel Flüssigkeit enthält, sollte er nicht für den Aufstrich verwendet werden, sondern für einen Salat oder einen Smoothie.
  • Den festen Randbereich in grobe Würfel schneiden (ca. 120 g). 
  • 100 g Sonnenblumenkerne zusammen mit 1 EL kaltgepresstem Pflanzenöl, einem Spritzer Zitronensaft, ½ EL Dill und 1 EL Minze kurz pürieren.
  • Die Gurke nach und nach zugeben und weiter pürieren, bis die gewünschte Konsistenz entstanden ist. Ist der Aufstrich zu flüssig können mehr Sonnenblumenkerne zugeben werden.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein Gläschen füllen. Innerhalb von 3-5 Tagen verwerten.


Winterliche Brotaufstriche

Pastinaken-Karotten-Aufstrich:

  • 200 g Pastinaken (alternativ Wurzelpetersilie) und 100g Karotten schälen und fein würfeln.
  • Drei Stangen Lauch putzen und in feine Ringe schneiden oder alternativ eine kleine Zwiebel in Würfel hacken.
  • 3 EL Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und darin die Lauchringe bzw. die Zwiebelwürfel anbraten.
  • Das vorgeschnittene Gemüse hinzugeben und mit etwas Salz würzen.
  • Zugedeckt auf der niedrigsten Stufe des Herdes dünsten und gelegentlich umrühren.
  • Ggf. etwas Wasser eingießen um ein Anbrennen zu verhindern.
  • Sobald das Gemüse weichgekocht ist, kann es zum Abkühlen in eine Schale umgefüllt werden.
  • Das erkaltete Gemüse mit einem Pürierstab oder Mixer fein pürieren.
  • Zuletzt werden 200 g Hummus (siehe dazu unser Hummus-Rezept), sowie 2 EL gehackte Kräuter hinzugefügt.

Der Pastinaken-Karotten-Aufstrich hält, sofern er direkt in ein sauberes Einmachglas umgefüllt wird, mindestens drei Tage im Kühlschrank. Als Kräuterzusatz schmeckt Petersilie besonders gut und kann zur Erntezeit in kleine Portionsschälchen umgefüllt und tiefgefroren werden.

 

Kürbis-Aufstrich: 

  • 500 g Hokkaido-Kürbis mit Schale in kleine Würfel schneiden und in 100-150 ml Wasser ca. 20 Minuten kochen.
  • 30 g frischen Ingwer fein hacken, 1 EL Bärlauch, eine Messerspitze Kreuzkümmel und ½ TL Salz hinzufügen und nochmal ca. 5 Minuten köcheln lassen.
  • Die Creme im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren und heiß in Gläser füllen.

 

Hummus:

  • 450 g Kichererbsen (aus der Dose oder, besser noch, über Nacht gequollene) in einem Sieb von überschüssigem Wasser befreien.
  • 2 Knoblauchzähen schälen und grob hacken (wem der Knoblauch zu streng ist, kann alternativ 1 TL Bärlauch nutzen).
  • Den Saft von einer Zitrone auspressen und zusammen mit 3 EL Tahini (Sesam-Mus), Knoblauch (bzw. Bärlauch), 3 EL Olivenöl und Kichererbsen in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab zu einer cremigen Masse vermischen.
  • Die Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein Einmachglas umfüllen.

 



Weitere Tipps

Oberflächen-Wasser:

 

Was tun, wenn sich an der Oberfläche des Aufstrichs Wasser absetzt? Kein Problem, eine dünne Wasserschicht an der Oberfläche ist kein Indiz für Verderbnis. Einfach mit einem sauberen Löffel kräftig durchrühren und weiter leckere Brote genießen.

 

Klimafreundliche Kräuter:

 

Basilikum ist ein sehr beliebtes Kraut, aber es hat einen Haken: Es gedeiht in unseren Breitengraden sowohl im Garten als auch auf der Fensterbank eigentlich nur im Sommer. Für die dunkle Jahreshälfte kann deswegen auf Kräuter zurückgegriffen werden, die keine langen Transportwege hinter sich haben und trotzdem aromatisch sind. Hier einige Alternativen:

  • Rosmarin, Thymian und Schnittlauch wachsen bei guter Pflege ganzjährig auf der Fensterbank und sind auch getrocknet noch aromatisch.
  • Bauen Sie im Sommer zusammen mit den Kindern größere Mengen glatter Petersilie an und frieren Sie die Überschüsse kleingeschnitten ein. Auch Dill und Kerbel machen Brotaufstriche sehr lecker und passen vielleicht noch in eine Ecke der Gefriertruhe.