Worum geht es?
Jedes Jahr im November ist „Black Friday“ und zahlreiche Geschäfte und Onlinehändler preisen ihre Waren zu vermeintlichen Schnäppchenpreisen an. Und auch dieses Jahr wird schon wieder Wochen vorher jeder Freitag genutzt, um kaufwillige Menschen in den Bann zu ziehen. Dabei wird ein Konsum-Hype generiert, oftmals für Produkte, die Verbraucher*innen eventuell gar nicht wirklich brauchen oder die nicht halten, was sie versprechen. All diese Produkte sind aufwendig in der Herstellung und verbrauchen unzählige Ressourcen, ganz zu schweigen von den Produktionsbedingungen, Transportwegen und dem Umgang mit Retouren.
Dieses Jahr möchten wir mit einem Appell für nachhaltigen Konsum einen Gegenpol zum Shopping-Rausch anbieten. Deswegen rufen wir den 27.11.2020 und künftig jeden vierten Freitag im November zum „B u n t e n F r e i t a g“ aus! Wir setzen damit ein Zeichen für gut überlegtes, ressourcen- und klimafreundliches Konsumieren, bei dem die Herkunft von Produkten, ihre Langlebigkeit und ihr wahrer Wert geschätzt werden.
Was machen wir?
Wir werden künftig in jedem Jahr den "Bunten Freitag" zum Anlass nehmen, um über Alternativen zum Einkaufstrubel zu informieren. Wir werden Aktionswochen, Workshops und tolle Kita-Aktionen durchführen und hier im Blog und in unseren sozialen Medien darüber berichten. Wir möchten euch damit immer wieder Inspiration liefern, um das eigene Leben und die Arbeit (mit Kindern) etwas nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Seid doch dabei!
Was heißt das für den "Bunten Freitag" für euch?
- Lasst Euch nicht zum unüberlegten Kaufen verführen. Weder online noch unterwegs.
- Kauft nichts, was nicht wirklich nötig ist oder geplant war.
- Verbringt stattdessen Zeit mit Freunden und Familie (achtet dabei bitte die geltenden Corona-Regeln und minimiert die Kontakte).
- Geht nach draußen und genießt Stadt und Natur.
- Startet selbst Aktionen für den Klimaschutz:
-
- veranstaltet ein Repair-Café oder einen Tauschmarkt (achtet dabei bitte auf die geltenden Corona-Regeln)
- verbringt einen Tag ohne Strom in der Kita oder Schule
- lasst eure Smartphones und Computer mal aus – zumindest in der Freizeit
- u.v.m.
- Setzt euch für eine gerechtere Welt ein, helft Älteren, Kranken oder Bedürftigen, kommt mit neuen Menschen ins Gespräch, unterstützt Menschen, die sich kulturell und sprachlich orientieren wollen, u.v.m.
Was heißt das für alle anderen Tage?
- Geht mit offenen Augen durch die Welt und reflektiert die angebotenen Waren kritisch, lasst euch nicht von Werbung täuschen sondern vergleicht Preise und Produkte.
- Prüft zu Hause, ob ihr tatsächlich gerade Bedarf an etwas Neuem habt oder ob ihr mit dem Vorhandenen gut auskommen könnt.
- Wenn ihr tatsächlich etwas braucht, schaut, ob ihr es leihen oder gebraucht kaufen könnt.
- Wenn ihr etwas kauft, achtet auf die Herkunft und Qualität des Produktes. Kauft nichts, was nach wenigen Malen Benutzen schon in den Abfall muss. Kauft nichts, was womöglich unter unfairen Bedingungen produziert wurde.
- Wenn ihr Dinge besitzt, die ihr nicht mehr braucht, verkauft oder verschenkt diese an andere, die sie brauchen können.
- Wenn ihr – gerade jetzt vor Weihnachten - ein Geschenk kaufen wollt, kauft etwas Sinnvolles: eine Patenschaft, eine Spende oder Zeit für einen gemeinsamen Ausflug wirken nachhaltiger als ein beliebiges Produkt.
- Bleibt informiert und im Austausch mit Gleichgesinnten und solchen, die es werden können.
Was hilft es?
Für dieses Jahr sind die Massen an Waren natürlich bereits produziert. Was nicht verkauft wird, wird zum Ladenhüter und blockiert die Lager. Doch es geht darum, nicht nur an einem Freitag im November, sondern dauerhaft bewusster und nachhaltiger zu konsumieren. Wenn viele das tun, werden die Märkte sich darauf einstellen. Denn mit unseren Kaufentscheidungen können wir Verbraucher*innen ein Zeichen setzen: Für weniger Ressourcenverschwendung, für mehr globale Gerechtigkeit, für eine bessere Wertschätzung aller Waren. Da mehr haben ja bekanntlich nicht glücklicher macht, erfahren viele von uns große Zufriedenheit, wenn sie durch bewussten Konsum dazu beitragen, Umwelt, Klima und Ressourcen zu schonen. Dazu gehört auch eine sozio-kulturelle Komponente mit fairen Löhnen, ordentlichen Arbeitsbedingungen und einer möglichst konfliktfreien Herkunft von Rohstoffen, so dass man mit dem Kauf nachhaltiger Produkte gleich mehrfach Gutes tun kann. Als Verbraucher*innen haben wir durchaus Möglichkeiten, etwas zu verändern. Auf jeden Fall haben wir jeden Tag die Möglichkeit, uns zu entscheiden!
Deshalb: seid dabei am Bunten Freitag und allen anderen Tagen,
wenn wir die Welt gemeinsam etwas bunter und besser machen!
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