In der Hamburger Kita Deichpiraten stand ein ganz besonderer Einzug an: Am 16.05. fanden hier vier Hühner für zwei Monate ein neues Zuhause. Dieser große Tag wurde im Vorhinein mit verschiedenen Aktionen bereits mit den Kindern vorbereitet.
Der Frage nachgehen: „Wo kommt unser Essen her?“
Dies ist nicht das erste Projekt dieser Art der Kita Deichpiraten in Georgswerder. Es wurden bereits Aktionen zum Thema Ernährung und Gesundheit durchgeführt. Daran anknüpfend kam, inspiriert durch eine andere Kita, die Idee auf, sich Hühner zu „mieten“. Dies soll den Kindern nicht nur den Umgang mit Tieren näherbringen, sondern auch die Auseinandersetzung anregen mit der Frage „Wo kommt unser Essen her?“
Die Kinder können hierbei hautnah miterleben, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und zugleich ein Gefühl dafür bekommen, dass viele Nahrungsmittel auch etwas mit Tieren zu tun haben.
Gleichzeitig können Kinder, die bisher wenig Erfahrung im Umgang mit Tieren haben, (Berührungs-) Ängste überwinden.
Die Hühner auf Zeit wurden von einem Bio-Geflügelhof bereit gestellt, der die vier Neuankömmlinge nicht nur mit Haus, Zaun und Futter versorgt, sondern bei Problemen auch eine Notfall-Hotline
anbietet. Das entlastet die Kita Mitarbeitenden und ist hilfreich, um zu testen, inwieweit die Hühnerhaltung mit dem Kita-Alltag vereinbar ist. Im Fall der Kita Deichpiraten wird der Prozess
außerdem von der hauseigenen Naturpädagogin begleitet.
Besonders toll ist, dass auch die anderen Einrichtungen des Trägers Weltwissen-Kitas gGmbH davon profitieren und mit ihren Kinder-Gruppen vorbeikommen können.
Das neue Zuhause wird aufgebaut
Der Blick in das Hühnerhaus
Alle packen mit an
Die Hühnerankunft
Unter der Woche wird die Versorgung der Hühner gemeinsam mit den Kindern übernommen. „Sammeln wir dann jeden Tag Eier?“, rief eine Kita-Mitarbeiterin am Ankunftstag der Hühner. Als Antwort erschallte ein lautes „Ja!“ von den Kindern. Und auch die Eltern werden miteinbezogen: Diese werden an den Wochenenden gemeinsam mit ihren Kindern die Hühner versorgen.
Damit die Kinder eine Vorstellung entwickeln konnten, was auf sie zukommt, wurde die Aktion bereits lange im Vorhinein vorbereitet. So wurde zum Beispiel ein Ausflug zu einem Biobauernhof in Lüneburg durchgeführt. Dort hatten die Kinder bereits die Möglichkeit, ein Huhn zu streicheln, Eier zu sammeln und Fragen an einen Fachmann zu stellen.
Der Hühnereinzug
Und dann war es endlich so weit: Die „Matschküche“ des Außengeländes der Kita wurde in einen Hühnerstall verwandelt. Aufgeregt begleiteten die Kinder den Mitarbeiter des Geflügelhofs, der zunächst das Gelände für die Hühner absteckte. Danach wurde das Haus für die vier Neuankömmlinge reingetragen und zuletzt Futter und Wassertrog abgestellt. „Die Hühner dürfen kein Plastik verschlucken“, erklärte er. Woraufhin alle fleißig anfingen, nach Plastikteilen auf dem Boden zu suchen, um die Hühner zu schützen.
Die Hühner wurden in ihrer Tragebox in den Kita Außenbereich gebracht. Bevor das erste Huhn in das Häuschen einzog, durften es die Kinder einmal streicheln. „Das ist weich!“ sagte ein Kind und ein anderes freute sich: „Die sehen ganz süß aus.“ Zwei Tage lang mussten die Hühner zunächst in ihrem Häuschen ausharren, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen.
Nach der aufregenden Ankunft war der Plan, sich zusammen zu setzen, um erneut die Regeln durchzugehen, wie Menschen sich am besten in der Nähe der Tiere verhalten sollten. „Ich mag die Hühner“
ließ ein Mädchen verlauten.
Jetzt warten zwei spannende Monate auf die frisch gebackenen Hühnerbesitzer*innen, mit vielen neuen Erkenntnissen, Erfahrungen und spannenden Einblicken in die Hühnerhaltung.