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10 Tipps für Klimaschutz in der Krippe

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im U3-Bereich

Krippenkinder an Nachhaltigkeit heranzuführen und Lernzugänge im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung anzubieten klingt für einige pädagogische Fachkräfte vielleicht zunächst herausfordernd. Vielleicht sogar nach Überforderung der Kleinen - sowohl thematisch als auch emotional. Auch könnte die Frage aufkommen: „Ist BNE überhaupt altersgerecht umsetzbar?“

 

Wir sagen ja! Und es ist nicht nur möglich, es ist auch nötig! Denn eine erste Heranführung an nachhaltige Entwicklung durch BNE lässt sich zum Beispiel umsetzen, indem man den Kleinen verdeutlicht, dass alle Gegenstände einen Wert und eine Herkunft haben. Dass in ihnen wertvolle Materialien (Ressourcen) stecken. Durch ein Herunterbrechen auf die wesentlichsten Gedanken kann BNE in der Krippe gelingen.

 

Tipp 1

Seien Sie als Erzieher*innen Vorbilder für die Kinder. Von Ihnen lernen die Kleinen die Wertschätzung der Dinge und einen rücksichtsvollen, sparsamen Umgang mit ihnen.


Tipp 2

Bieten Sie Ihren U3-Kindern erste einfache Experimente z.B. mit dem Element Wasser an. Mit Interesse und Neugier erleben sie ihr Umfeld, was die Grundlage für das spätere Verständnis von komplexen Zusammenhängen bildet. Auch spannend ist das Verrottungsexperiment, das auf sehr anschauliche Weise die Themen Abfälle und Natur verknüpft.


Tipp 3

Kleinstkinder erleben ihr Umfeld mit allen Sinnen. Lassen Sie die Kinder ihre Umgebung entdecken! Das Erkunden des Bodens mit all seinen Schätzen ermöglicht beispielsweise tolle Naturerlebnisse. Doch auch ein einfacher Apfel bietet das Potenzial sinnlicher Erfahrung und Anknüpfungspunkte für die Bildungsarbeit: Wo kommt der Apfel her? Wie kommt er zu uns? Wozu brauchen wir ihn?

 


©Purino/Shutterstock.com
©Purino/Shutterstock.com

 

Kinder beginnen bereits in den ersten Lebensjahren mit der Ausbildung zentraler Wertehaltungen z.B. Empathie, Solidarität und Verantwortung. Diese bilden die Basis für spätere Gerechtigkeitsaspekte.

 

Tipp 4

Gestalten Sie gemeinsam mit den Krippenkindern ein Pflanzprojekt – egal ob im Hochbeet, im Blumenkasten oder im Eierkarton. Hier wird vor allem die Gestaltungskompetenz gefördert: gemeinsam Prozesse abstimmen, Verantwortung übernehmen, Vorgänge planen, selbst aktiv werden und gemeinschaftlich etwas schaffen. Durch die Förderung von Gestaltungskompetenz werden gleichzeitig soziale Werthaltungen gebildet.

 


Partizipation und die aktive Beteiligung der Kinder kann auch schon im U3-Bereich umgesetzt werden. Die Kinder erleben somit von Beginn an, dass ihre Meinung wichtig ist, dass sie gehört werden und es sich lohnt, aktiv zu werden und sich einzubringen. Selbstwirksamkeit ist hier das Stichwort.

 

Tipp 5

Gestalten Sie mit den Kindern ein gemeinsames Klimafrühstück. Auf den Tisch kommen all die Lebensmittel, die die Kleinen am liebsten frühstücken. Bei einem gemeinsamen Besuch auf dem Wochenmarkt erfahren die Kinder, welche Lebensmittel gerade Saison haben und aus der Region stammen.

 


Tipp 6

Bei der Herstellung von z.B. Butter, Müsliflocken, Marmelade, Obstteller und Co. für das Klimafrühstück können sich die Kinder selbst einbringen und aktiv mithelfen. Wenn selbst geerntete Sorten aus dem Kita-Garten auf den Tisch kommen – umso besser. 

 


Tipp 7

Greifen Sie das Thema Mobilität mit den Kindern auf. Zunächst bieten sich hier Bewegungsspiele an und das Erfahren der eigenen Mobilität. Unter Einbezug der Familien können darüber hinaus z.B. gemeinsam auch Kindermeilen gesammelt werden. Je mehr Kindermeilen zusammenkommen, desto besser für die Umwelt. Auch hier erleben die Kleinen Selbstwirksamkeit: ich kann durch mein Verhalten aktiv etwas zum Klimaschutz beitragen.

 


Tipp 8

Nutzen Sie Alltagssituationen! Ein Wasserhahn tropft? Lassen Sie die Kinder das Leck erforschen. Stromausfall? Gehen Sie mit den Kindern auf Spurensuche, wo wir überall Strom benötigen und was wir ohne tun würden. Ein Spielzeug geht kaputt? Überlegen Sie mit den Kleinen, ob und wie Sie es gemeinsam reparieren können. Je jünger die Kinder sind, umso mehr kommt es auf ihr demonstratives Vormachen an: Die Kinder beobachten die Reparatur des Wasserhahnes, werden gezielt immer wieder auf elektrische Geräte hingewiesen und nehmen an einer Upcycling- und Reparaturwerkstatt teil. Da Kinder durch Nachahmung lernen, ist auch dies schon ein wichtiger Baustein.

 


©Maxim Blinkov/Shutterstock.com
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Führen Sie auch Krippenkinder an das Philosophieren mit Kindern heran, eine tolle Methode, um über Kinderfragen und Erlebnisse ins Gespräch zu kommen. Wichtig: hier gibt es kein Richtig und kein Falsch, alle können sich nach ihren Möglichkeiten beteiligen und wirklich jede Idee und jeder Gedanke sind willkommen. Für Krippenkinder geht es dabei zunächst um das Fragenstellen an sich, die Erweiterung des Wortschatzes und die Erkenntnis: „Wir hören dir zu!“ 

 

Tipp 9

Kommen Sie mit den Kindern auf Augenhöhe ins Gespräch und stellen Sie ihnen Fragen. Nutzen Sie dafür bei den ganz Kleinen bewusst einfache, konkret beschreibende Sätze und eine deutliche Satzmelodie. Je älter die Kinder werden, umso mehr können sie darauf reagieren. Geben Sie ihnen immer wieder die Möglichkeit, ihre Gedanken frei zu äußern, (auch verrückte) Fragen zu stellen und Ideen und Einfälle zu teilen. 

Auf die Vielfalt kommt es an. Nutzen Sie neben alltäglichen Anlässen auch für die Kleinsten schon Projektarbeit und holen Sie sich fachkundige Unterstützung (siehe Tipp 10).

 


Tipp 10

Sie als pädagogische Fachkraft müssen nicht alles im Rahmen von BNE und Klimaschutz selbst umsetzen. Suchen Sie sich Bildungspartner*innen, die Angebote speziell auf den U3-Bereich ausgerichtet haben oder kindgerecht den Kleinen Erfahrungen zu bestimmten Themenkomplexen ermöglichen. 

 


Dass also auch die Kleinsten schon mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung kommen, ist aus zwei weiteren Gründen besonders wichtig: 

  • Lernen entsteht durch Wiederholung. Je häufiger Menschen Tätigkeiten oder Inhalte wiederholen, desto besser lernen und verstehen sie.

  • Je früher Menschen etwas lernen oder erfahren, desto leichter fällt es ihnen zukünftig, ihren Erfahrungsschatz diesbezüglich zu erweitern.

Erleben Kinder in ihrer Kita also immer wieder Aspekte von BNE, und das bereits von Beginn an, indem BNE im Alltag des Krippenkindes verankert ist, können sie nachhaltiges Denken und Handeln intensiver verinnerlichen und im Laufe des Lebens leichter verstehen. Das wiederum ist die beste Grundlage für eine Generation von zukunftsorientierten Klimaschützer*innen.